SCHÜTZENVEREIN WELLINGHOLZHAUSEN e.V. Unser Geschichte des Vereins: Der Schützenverein Wellingholzhausen kann in seiner langen Geschichte Könige bis ins Jahr 1745 nachweisen. Diese Chronik "Von der Hase bis zur Uhle..." war unser Beitrag für die Festschrift anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Schützenkreises Grönegau im Jahr 2008 und reißt kurz die Geschichte des Vereins an. Von der Hase bis zu Uhle... Der Schützenverein Wellingholzhausen „Von der Hase bis zur Uhle, nah dem Teutoburger Wald, feiern Wellings Schützenbrüder und ein frohes Lied erschallt!“ Alljährlich singen auf ihrem Schützenfest die Schützen aus Wellingholzhausen das Niedersachsenlied mit diesem umformulierten Text.  Der Schützenverein Wellingholzhausen ist die älteste Vereinigung im südwestlichen Stadtteil der Stadt Melle. Die genaue Historie würde den Rahmen dieses Berichts sprengen. Trotzdem sollen hier kurze chronologische Abrisse einen Überblick über die Historie des größten Schützenvereins des Schützenkreises Grönegau geben.  Als der Schützenkreis Grönegau im Jahr 1958 gegründet wurde, feierten die Schützen aus dem Beutlingsdorf schon zum 8. mal nach Ende des 2. Weltkrieges ihr Schützenfest. Das Schützenwesen in Wellingholzhausen reicht aber, wie im gesamten Grönegau, mehrere hundert Jahre weiter zurück.  Im Jahr 1765 berichtete der Droste des Amtes Grönenberg, dass der noch in allen Kirchspielen des Amtes vorhandene Silbervogel mit der Jahreszahl 1550 gezeichnet ist. Dieser Silbervogel wurde dem besten Schützen als Zeichen umgehangen. Somit wird auch in Wellingholzhausen ein solcher Vogel vorhanden gewesen sein. Leider ist dieser aber, wie auch die anderen Silbervögel aus den anderen Gemeinden der heutigen Stadt Melle nicht mehr aufzufinden. Es ist aber davon auszugehen, dass es noch viel eher als 1550 auch im Grönegau Schützengemeinschaften gab, die ihre Heimatorte vor räuberischen Übergriffen schützten.  Während des 30-jährigen Krieges von 1618-1648 verlor der Selbstschutz der kleineren Städte und Ortschaften allerdings seine Wirkung, so auch in Wellingholzhausen und dem gesamten Grönegau.  Ob sich nach dem westfälischen Frieden zu Osnabrück und Münster sofort wieder Schützengemeinschaften bildeten ist nicht bewiesen.  Nachweislich wurde aber mindestens ab 1651 in Wellingholzhausen wieder auf den Vogel geschossen.  Ein Verzeichnis aus dem Amt Grönenberg besagt für das Kirchspiel Wellingholzhausen (hier in original historischer Schreibweise aufgeführt): Anno 1651 Ist der Vogel zu rechter Zeit aufgerichtet und selbigst Tages bey Sonnenschein abgeschossen,  Anno 1652 gleichfalst der Vogel gebührendt aufgerichtet und bey Sonnenschein selbiges Tages abgeschossen,  Anno 1653 Ebenmessig der Vogel zu rechter Zeit aufgerichtet und selbigen Tages bey Sonnenschein abgeschossen,  Anno 1654 Imgleichen der Vogel gebührendt aufgerichtet, auch selbigen Tags bey Sonnenschein abgeschossen,  Anno 1655 Ist zwar der Vogel aufgerichtet aber nicht selbige, sondern erst folgende Tages abgeschossen,  Anno 1656 Ist der Vogel aufgerichtet auch derselbe Tages bey Sonnenschein abgeschossen worden. 1655 wurde dem Kirchspiel Wellingholzhausen aufgrund des nicht pünktlich abgeschossenen Vogels eine Strafe von 24 Taler (2 Fuder Strafhafer) auferlegt: „...2 Fuder Strafhabern...24 Thaler“ - Obwohl der Bischof ausdrücklich angeordnet hatte, zu den Strafen kein "Ambtgelt oder Zuschläge" zu fordern, hatten "des Kerspels Wellingholzhausen Eingesessene" wegen "nicht erstentags abschossenen Vogels 3 Fuder Habern", das entspricht 36 Talern, entrichten sollen. Die Wellingholzhausener Schützen richteten an den Bischof ein Bittgesuch auf Erlass der Strafe. Darauf wurde der Amtrentmeister zum Gröneberg zur Rechenschaft gezogen, die Strafe von 24 Talern aber nicht erlassen.  Diese Gegebenheit wurde im Jahr 1986 durch die Verleihung der Sportplakette durch den damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker aktenkundig und somit feierte man im Jahr 2005 das 350-jährige Jubiläum mit vielen Gästen aus Wellingholzhausen und der näheren und weiteren Umgebung, umrahmt mit einem großen Sternmarsch und einem Fest im und am „Haus des Gastes“. Erster namentlich nachweisbarer Schützenkönig ist im Jahr 1745 der Bauer Wortmann aus Peingdorf. Die älteste Königsplakette, die der Schützenverein noch besitzt, stammt vom 25. Juni 1850. Der damalige König hieß Heinrich Dütting. In welchen Abständen das Königsschießen durchgeführt wurde ist nicht bekannt. Am 15.06.1936 berichtet Rektor Niebrügge von einer Königsplakette in Form eines silbernen Kreuzes mit dem Namen Meyer zu Himmern, die vor einigen Jahren wohl verloren ging. Ob es sich hierbei um die Königsplakette aus dem Jahr 1763 handelte ist nicht bekannt.  Im Jahr 1891 wurde nach siebenjähriger Pause wieder ein Schützenfest gefeiert. Im gleichen Jahr begründet sich der Verein und gibt sich eine Satzung.  Am14. Februar 1892 feierte der Schützenverein seinen ersten Schützenball im Saal Humann. Im gleichen Jahr wird der Platz bei Bredenstein zum Domizil der Schützen auserwählt und ausgerodet.  Im Jahr 1896 wurde von Seiten des Kaplan Jansen versucht, das Schützenfest zu verhindern. Der damalige König Heinrich III. Wessler wurde von den Schützenfestgegnern überzeugt, in diesem Jahr ebenfalls nicht mitzufeiern. Auf der Generalversammlung am 9. August wurde dann aber mit großer Mehrheit entschieden, dass das Fest doch stattfinden sollte. Am 16.August fand unter großer Beteiligung eine Parade vor der Königin Maria III. Möller statt. Sie erklärte sich bereit, falls der König zurücktreten sollte, die Regentschaft zu übernehmen. König Heinrich trat auch zurück und so wurde am 29. und 30. August unter der Herrschaft ihrer Majestät Maria das Schützenfest unter großer Beteiligung gefeiert.  1912 wurde die damalige Schützenküche am Beutling errichtet. Diese wurde nach dem Umzug zum Vornholts Busch 1957 abgebrochen. Das Holzhaus, in dem sich der Schießstand befand, steht noch heute an gleicher Stelle und dient der Gastwirtschaft Bredenstein als Lagerraum.  Im Jahr 1914 wurde dann das letzte Schützenfest vor Ausbruch des 1. Weltkrieges gefeiert. Erst im Jahr 1920 feierten die Wellinger Schützen wieder ein Fest.  1936 fand erstmals ein Ulkumzug statt. Damals noch klein aufgezogen vom Kegelclub Grönenberg, kann man sich heute ein Schützenfest in Wellingholzhausen nicht mehr ohne dieses Großereignis am Montagmorgen vorstellen. 1997 ist an Heinrich Vögeding erstmals der Ulkumzugorden verliehen worden. Dieser Orden wird seit dem jedes Jahr an verdiente Teilnehmer und Mitorganisatoren verliehen.  Ebenfalls im Jahr 1936 erhielt der Schützenverein eine neue Fahne, die vom Kunstzeichner Heinrich Schröder entworfen und von den Damen des Vereins in monatelanger Stickarbeit ausgeführt wurde. Die älteste bekannte Fahne ist die Revolutionsfahne aus dem Jahr 1848, die 1850 vom Schützenverein übernommen wurde. Diese wurde 1899 durch eine neue ersetzt.  Laut Reichsgesetz wurde den Vereinen angeordnet, neben den Vereinsfahnen eine zweite Fahne des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen bei Festzügen mitzuführen. Auf dem Schützenfest 1938 bekam diese Fahne ihre Weihe. Dieses Fest war zugleich das letzte vor Ausbruch des 2. Weltkrieges. Die letzte Mitgliederversammlung fand 1942 statt.  Aufgrund des Verbotes der alliierten Besatzungstruppen in Deutschland ruhte das Schützenwesen in Wellingholzhausen bis 1950. Am 11. Februar 1950 versammelte sich dann wieder erstmals der Vorstand des Vereins. Am 5. März fand die erste Mitgliederversammlung statt, die sich geschlossen dafür aussprach, wieder ein Schützenfest zu feiern. Erstmals wurde auch ein Kinderschützenfest gefeiert. Bereits 1938 wurde schon ein Jugendschützenkönig ausgeschossen.  Weil die alte Traditionsfahne nach Ende des Krieges nicht mehr aufzufinden war, wurde eine neue in Auftrag gegeben. Im Jahre 1951 fand man die verschollene Fahne wieder. Auf der Vorstandssitzung am 27. September ist diese feierlich enthüllt worden. Seit diesem Jahr werden auf den eigenen Schützenfesten beide Fahnen mitgeführt, auf den Umzügen der befreundeten Vereine die neue.  Im Jahr 1954 nennt sich der Schützenverein um in „Schützenverein der Samtgemeinde Wellingholzhausen“. Diesen Namen trägt der Verein bis zur Gebietsreform 1971/72. Im Jahr 1956 beschließt die Generalversammlung, ein neues Schützenhaus an „Vornholts Busch“ zu errichten. 1957 wurde das erste Schützenfest am neuen Standort gefeiert. Als erster König ging Heinrich Selhöfer in die Annalen ein.  Kurzzeitig besaß der Schützenverein auch eine eigene „Staatskarosse“. Im Jahr 1961 kaufte man eine Landauer-Kutsche mit aufklappbarem Verdeck, um unabhängig von Leihkutschen zu sein.  1966 drehte der NDR einen Film über die Samtgemeinde Wellingholzhausen, mit dem Titel „Neun Dörfer – eine Gemeinde“. Auch die Schützen wurden auf Zelluloid gebannt.  Im Herbst 1967 fanden sich einige Frauen zusammen und gründeten eine eigene Damenschießgruppe. Der damalige Präsident Franz Uhlemann gab ihnen den Namen „Diana“. Man traf sich einmal im Monat, um zu schießen und zu klönen. Es wurden auch Kontakte zu Nachbarvereinen geknüpft. Durch regelmäßiges Üben wurden die Leistungen besser, so dass die Damen auch an auswärtigen Pokalschießen, Vereins- und Kreismeisterschaften teilnahmen. Vom Gründungsjahr bis 1986 leitete Elfriede Lemme die Schießgruppe. Ihr folgten 1986 bis 1988 Inge Bockrath und seit 1988 Monika Knemöller.  Seit 1963 gab es bereits Pläne zur Erweiterung des Schützenhauses. Es sollte aber noch bis 1978 dauern, bis dieser mittlerweile geänderte Plan durch die Generalversammlung beschlossen wurde. Im gleichen Jahr wird der Schützenverein im Vereinsregister als e.V. (eingetragener Verein) eingetragen.  1980 konnte der neue Luftgewehrstand bezogen werden. Ein Jahr später war das Gesamtprojekt zu nutzen.  Ebenfalls 1981 führte der Schützenverein sein Vereinswappen ein, dass das Wellingholzhausener Ortswappen mit dem Schriftzusatz „Schützenverein e.V.“ zeigt.  Im gleichen Jahr erhielt Heinrich Röhr als erster Schütze den Zapfenstreichorden verliehen. Dieser Orden kann mit dem Aachener Karnevalsorden "Wider den tierischen Ernst" verglichen werden.  Der Kommersabend wird als Herrenabend begangen, wo jedes Jahr mittlerweile über tausend Gästen die Lachmuskeln strapaziert werden. Seit 1993 wird für verdiente Jungschützen alljährlich der Jungschützenpokal verliehen. Uwe Keitsch war der erste, der den Humpen mit Gerstensaft füllen lassen konnte.  Im Jahr 1990 feierte die Ortschaft Wellingholzhausen ihr 900-jähriges Jubiläum. An dem mehrere Kilometer langen Festumzug mit ca. 20.000 Zaungästen an den Straßen beteiligte sich der Schützenverein mit historischen Soldatenuniformen. Im gleichen Jahr wird mit Hans-Hermann Wessjohann erstmals ein Kaiser ausgeschossen. Schon 25 Jahre vorher schoss er die Krone des hölzernen Adlers ab.  29 Jahre nach ihrer ersten Krönung zur Königin im Schützenstaat Wellingholzhausen wurde Hedwig Overbeck im Jahr 2003, an der Seite von Alfons Hellige, zur ersten Kaiserin ausgerufen.  Am 17.11.1995 feierten die Schützen die Einweihung des modernisierten Schießstandes.  Als neueste Baumaßnahme beschloss die Jahreshauptversammlung am 14. März 2008 die Aufstockung des 51 Jahre alten Schützenhauses. Am Samstag, den 12. Juli ist mit dem Rückbau des alten Dachstuhl begonnen worden. Am 2. August feierte der Verein das Richtfest. Mit der Fertigstellung der Erweiterung stehen dem Verein somit weitere räumliche Möglichkeiten im Obergeschoss bereit. Außerdem wurde der Gaststättenbereich renoviert, mit neuen Fenstern versehen und der Kleinkaliber- Schießstand bekommt eine neue Belüftung.  Mit dem Luftgewehrstand und dem 50m-Kleinkaliberstand mit modernster Anzeigentechnik bestehen beste Trainigsmöglichkeiten. Computertechnik ist aber nicht nur im heutigen Schießsport des Vereins allgegenwärtig. Auch im Internet präsentiert sich der Traditionsverein. Unter der Adresse www.schuetzenverein- wellingholzhausen.de sind aktuelle und historische Daten abrufbar. Somit ist der Schützenverein Wellingholzhausen im Schützenkreis Grönegau auch für die Zukunft gewappnet. Uwe Gnatzig / Werbeleiter Schützenverein Wellingholzhausen e.V. im September 2008 Nachtrag zur Baumaßnahme Aufstockung des Schützenhauses: 12.07.2008 - Beginn des Rückbaus des alten Dachstuhls 02.08.2008 - Richtfest 01.09.2008 - Neue Fenster im Gaststättenbereich, Treppe zum neuen Obergeschoß, Dach eingedeckt 20.09.2008 - Dämmung der Wände 15.11.2008 - Erneuerung der Außenanlagen am Schützenhaus 21./22.11.2008 - Beginn der Arbeiten am Windfang/Schützenhauseingang bei Schneetreiben 30.01.2009 - Helferparty im neuen Gastraum Weitere besondere Ereignisse seit 2008: 27.09.2008 - Unser Jungschütze David Sewöster wurde im Rahmen der Feierstunde, anlässlich des 48. Delegiertentages des Schützenbundes Osnabrück- Emsland-Grafschaft Bentheim, im "Forum Melle" für seine Jugendarbeit und schießsportlichen Ergebnisse geehrt. Die "große Verdienstmedaille des Schützenbundes" erhielt unser Schützenbruder und amtierender Kreispräsident Franz-Georg Wurm überreicht. 17.02.2009 - Unser Ehren- und langjähriges Vorstandsmitglied Gerd Nüsse wurde im Rahmen einer Feierstunde vom Bürgermeister der Stadt Melle, Dr. André Berghegger, mit der Ehrenmedaille der Stadt Melle ausgezeichnet. Gerd trat 1957 in den Schützenverein Wellingholzhausen ein. Seit dem Jahr 1958 fungierte er als Schriftführer, zuerst als "Unterstaatssekretär fürs Innere". 1998 ist Gerd nach 40- jähriger Vorstandsarbeit zurückgetreten. Im gleichen Jahr wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Viele Jahre hatte Gerd auch als Conferencier auf unserem alljährlichen Zapfenstreich mitgewirkt. 12.08.2009 - Es wird erstmals eine offizielle umfangreiche DVD von unserem Schützenfest veröffentlicht. 08.03.2013 - Erstmals wurden auf der Mitgliederversammlung in diesem Jahr Ehrungen an Vereinstreue Mitglieder ausgesprochen. Mitglieder, die über 50 und über 60 Jahre dem Schützenverein treu zur Seite standen, bekamen aus der Hand vom Vorstand eine Urkunde und eine Gedenknadel überreicht. Diese Ehrungen sollen ab sofort im 2-Jahres-Rhythmus durchgeführt werden, jeweils in den Jahren, wo keine Vorstandswahlen anstehen.